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Richtig ansprechen: Mitglieder in Zielgruppen aufteilen

Mitglieder in Zielgruppen aufzuteilen, ist für Verbände eine gute Strategie, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Erwartungen der Mitglieder gerecht zu werden. Besonders zu empfehlen ist das für Verbände mit einer heterogenen Mitgliederstruktur. So können sie Kommunikation und Dienstleistungen für sich selbst ressourcenschonend anbieten und gleichzeitig die Mitglieder stärker zufriedenstellen. An den Aspekten Ansprache, Akzeptanz und Zusammenhalt gehen wir im folgenden Abschnitt näher darauf ein.

Motiviertere Ansprache

Durch die Aufteilung in Zielgruppen können Verbände ihre Kommunikation motivierter gestalten. Eine Mitgliedergruppe, die beispielsweise überwiegend aus jungen Berufsanfängern besteht, hat andere Informationsbedürfnisse als eine Gruppe von erfahrenen Fachleuten mit langjähriger Berufserfahrung. Wenn der Verband gezielt Inhalte, Veranstaltungen und Unterstützungsangebote für jede Zielgruppe entwickelt, fühlen sich die Mitglieder besser verstanden und motivierter, sich zu engagieren.

Beispiel: Ein Verband für Marketingfachleute könnte für die jüngeren Mitglieder digitale Workshops zu sozialen Medien anbieten, während er für die älteren Mitglieder Seminare zu strategischen Marketingkonzepten organisiert. Dies führt zu einer höheren Teilnahmequote und damit zu einer gesteigerten Mitgliederzufriedenheit.

Erhöhung der Effizienz und Akzeptanz

 Indem Verbände ihre Dienstleistungen auf spezifische Zielgruppen zuschneiden, steigern sie die Effizienz ihrer Ressourcen. Anstatt allgemeine Programme anzubieten, die möglicherweise nur einen Teil der Mitglieder ansprechen, können spezielle Angebote entwickelt werden, die eine größere Resonanz finden.

Beispiel: Mit telefonischen Sprechstunden am Vormittag erreicht man in einem Verband mit Lehrkräften und Erzieherinnen eher Rentner. Legt man sie auf die Mittagszeit, oder in die Feierabendzeit, melden sich voraussichtlich jüngere Menschen, die tagsüber eingebunden sind. Gleichzeitig können dadurch die Anfragen schon im Vorfeld sortiert werden und der Andrang ist möglichweise geringer.

Förderung von Gemeinschaft und Zusammenhalt

Individuelle Zielgruppenansprache fördert auch ein Gefühl der Gemeinschaft innerhalb der Mitglieder. Wenn Mitglieder mit ähnlichen Interessen und Herausforderungen gezielt angesprochen werden, können sie leichter miteinander in Kontakt treten. Gemeinsame Veranstaltungen stärken den Austausch, was zu einem festeren Netzwerk führt.

Beispiel: Ein Sportverband schafft verschiedene Gruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die jeweils spezifische Aktivitäten und Trainings anbieten. Durch diese Gruppenbildung entsteht nicht nur eine stärkere Bindung zu dem Verband, sondern auch unter den Mitgliedern selbst.

Wie die Beispiele zeigen, lohnt es sich, eine Analyse unterschiedlicher Merkmale der Mitglieder im Verband durchzuführen. Wir zeigen hier anhand von verschiedenen Merkmalen wie Zielgruppen aufgeteilt werden können und wie deren Ansprache erfolgen kann.

Altersgruppen und Geschlechter

Anhand demografischer Merkmale sieht man, dass jede Altersgruppe sowie jedes Geschlecht spezifische Bedürfnisse, Präferenzen und Kommunikationsstile aufweisen.

1. Altersgruppen

a) Generation Z (unter 25 Jahren):

  • Bedürfnisse und Präferenzen:
    • Hohe Affinität zu digitalen Medien; Social-Media-Plattformen spielen eine zentrale Rolle.
    • Werte sind Authentizität, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung.
    • Bevorzugen interaktive und visuelle Inhalte (z.B. Videos, Infografiken).
  • Ansprache:
    • Nutzen Sie Plattformen wie TikTok und Instagram, um relevante und ansprechende Inhalte zu veröffentlichen.
    • Setzen Sie auf Influencer-Marketing, um Glaubwürdigkeit aufzubauen.
    • Entwickeln Sie Kampagnen, die soziale Themen ansprechen und den aktiven Lebensstil dieser Generation fördern.

b) Millennials (26 bis 40 Jahre):

  • Bedürfnisse und Präferenzen:
    • Wertschätzung von Erfahrungen über materiellen Besitz.
    • Neigung zu Freelancing und flexiblen Arbeitsmodellen.
    • Hohe Erwartungen an Customer Experience und Personalisierung.
  • Ansprache:
    • Fokussieren Sie sich auf die Herausstellung von Erlebnissen und wie Produkte oder Dienstleistungen das Leben bereichern können.
    • Nutzen Sie personalisierte E-Mail- und Social-Media-Kampagnen, die auf individuelle Bedürfnisse eingehen.
    • Bieten Sie Community-Orientierung an, indem Sie Events oder Online-Foren schaffen.

c) Generation X (41 bis 56 Jahre):

  • Bedürfnisse und Präferenzen:
    • Oft in der Familien- und Karrierephase; Interesse an langfristigen Investitionen und Stabilität.
    • Wünsche nach Qualität und Funktionalität sowie Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Ansprache:
    • Setzen Sie auf vertrauenswürdige Markenbotschaften und betonen Sie Qualität und Zuverlässigkeit.
    • Nutzen Sie digitale Medien wie Newsletter und Blogs, um informative Inhalte zu teilen, aber auch traditionelle Medien wie Print oder Radio für eine breitere Reichweite.
    • Entwickeln Sie Programme zur Kundenbindung, die den Wert langfristiger Beziehungen hervorheben.

d) Baby Boomer (57 Jahre und älter):

  • Bedürfnisse und Präferenzen:
    • Oftmals fokussiert auf Gesundheit, Wohlbefinden und Sicherheit.
    • Neigung zu weniger digitaler Affinität; bevorzugen persönliche Interaktionen.
  • Ansprache:
    • Stellen Sie den persönlichen Kontakt und den direkten Austausch – wie Veranstaltungen oder telefonische Beratung – in den Vordergrund.
    • Verwenden Sie klare, unkomplizierte Sprache in Ihren Marketingmaterialien.
    • Entwickeln Sie Inhalte, die auf die Lebensqualität, Sicherheit und Erfahrungen dieser Altersgruppe fokussieren.

2. Geschlechter

a) Frauen:

  • Bedürfnisse und Präferenzen:
    • Wert auf persönliche Geschichten und Testimonials.
    • Interesse an Gemeinschaft und sozialen Beziehungen; sprechen oft Themen wie Familie und Selbstverwirklichung an.
  • Ansprache:
    • Betonen Sie in der Kommunikation emotionale Bindungen und das Teilen von Erfahrungen.
    • Entwickeln Sie Veranstaltungen und soziale Medien, die Frauen in ihrem Alltag unterstützen und ermutigen.
    • Setzen Sie auf digitale Plattformen, um eine Community zu schaffen, die den Austausch fördert.

b) Männer:

  • Bedürfnisse und Präferenzen:
    • Neigung zu praktischeren und rationaleren Ansätzen; Interesse an Leistung und Effizienz.
    • Häufig geringerer Wert auf emotionale und sozial orientierte Inhalte.
  • Ansprache:
    • Fokussieren Sie sich auf Fakten, Ergebnisse und Vorteile Ihrer Produkte oder Dienstleistungen.
    • Nutzen Sie humorvolle und direkte Ansprache in Ihren Kampagnen, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.
    • Setzen Sie auf Plattformen, die für Männer ansprechend sind, wie bestimmte Social-Media-Kanäle oder Sportereignisse.

Ansprache anhand von psychografischen Merkmalen

Die Ansprache von Zielgruppen anhand psychografischer Merkmale ist eine maßgebliche Strategie im Marketing, die tiefere Einblicke in die Motivationen, Einstellungen und Werte der Menschen bietet. Psychografische Merkmale helfen dabei, nicht nur „wer“ die Zielgruppe ist, sondern „warum“ sie sich für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen interessiert. Im Folgenden werden die Rolle der Persönlichkeitstypen sowie regionale Unterschiede in der Ansprache erklärt.

1. Persönlichkeitstypen und Motivationen

Psychografische Merkmale lassen sich durch verschiedene Persönlichkeitstypen definieren, die unterschiedliche Motivationen und Interessen aufweisen. Eine weit verbreitete Methode zur Klassifizierung von Persönlichkeitstypen ist das Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI). Dieser Indikator unterteilt u.a. nach den folgenden Kategorien.

a) Extrovertierte vs. Introvertierte:

  • Extrovertierte: Neigen dazu, gesellig und kontaktfreudig zu sein. Sie halten oft nach sozialen Interaktionen und Erlebnissen Ausschau.
    • Ansprache: Nutzen Sie lebendige Veranstaltungen, Gruppenaktivitäten und soziale Medien, um diese Zielgruppe anzusprechen. Inhalte sollten dynamisch und ansprechend sein.
  • Introvertierte: Schätzen individuelle Erfahrungen und ruhigere Umgebungen. Sie bevorzugen oft schriftliche Kommunikation und tiefere Beziehungen.
    • Ansprache: Bieten Sie informative Webinare, Podcasts und schriftliche Inhalte, die den Austausch von Ideen fördern, jedoch in einem ruhigen Rahmen.

b) Denk- vs. Fühlorientierte Personen:

  • Denkorientierte Personen: Fokussieren auf logische Argumente, Daten und Analysen. Sie neigen dazu, Entscheidungen auf Grundlage rationaler Überlegungen zu treffen.
    • Ansprache: Veröffentlichen Sie detaillierte Berichte, Studien oder Webinare, die diesen Fokus widerspiegeln. Nutzen Sie professionelle und sachliche Sprache.
  • Fühlorientierte Personen: Legen Wert auf emotionale Bindungen und empfinden ein starkes Bedürfnis, sich mit der Marke oder dem Unternehmen verbunden zu fühlen.
    • Ansprache: Setzen Sie auf Geschichten, Testimonials und emotionale Inhalte, die eine Verbindung zu den Werten der Zielgruppe herstellen.

2. Regionale Unterschiede in der Ansprache

Die Berücksichtigung regionaler Unterschiede ist für die Segmentierung von Zielgruppen von großer Bedeutung. Lokale kulturelle Werte, Traditionen und Lebensweisen beeinflussen das Verhalten stark.

a) Lokale Werte:

  • Unterschiedliche Regionen haben unterschiedliche Werte; urbaner Raum kann beispielsweise eine andere Einstellung zu Innovation und Vielfalt haben als ländliche Regionen, die vielleicht traditionellere Werte schätzen.
    • Ansprache: Entwickeln Sie regionale Kampagnen, die lokale Traditionen und Werte einbinden. Zeigen Sie, dass Sie die lokale Kultur respektieren und integrieren.

b) Relevanz von lokalen Ereignissen:

  • Lokale Ereignisse oder Feiertage können für bestimmte Regionen von großer Relevanz sein. Die Ansprache kann durch Anknüpfen an diese Ereignisse verstärkt werden.
    • Ansprache: Nutzen Sie lokale Anlässe für spezielle Angebote oder Aktionen (z.B. Rabatte während lokaler Feste oder Ereignisse). Bieten Sie Inhalte, die Bezug auf diese Ereignisse nehmen und die Mitglieder der Gemeinschaft ansprechen.

Fazit

Um Zielgruppen sinnvoll zu unterteilen, können Verbände ihre Mitglieder beispielsweise nach unterschiedlichen Altersgruppen, dem Geschlecht sowie regionalen Unterschieden aufteilen. Darauf aufbauen können Verbände ihre Kommunikation und ihre Dienstleistungen effizienter und bedürfnisorientierter entwickeln. Wenn das gut gemacht ist, stärkt das die Mitgliederbindung nachhaltig und langfristig.

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