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»Digitale Sportfreunde«

natürlich HAMM Frühling 2023 – Seite 32

Rubrik: natürlich DIGITAL

Autor: Lukas Rummeny

Können wir mithilfe von Apps und Videos fit werden?

Die weitreichenden Auswirkungen des Coronavirus scheinen vorbei. Die Menschen können jetzt (fast) überall ohne Einschränkungen zusammenkommen, auch im Fitness­studio. Vorbei sind die Silvesterfeiern, in denen der Vorsatz, mehr Sport zu machen, damit umgangen werden konnte, dass es Beschränkungen gab. Aber müssen wir jetzt ins Fitness­studio? Geht das nicht auch zu Hause? – Na klar geht das, schließlich gibt es Fitness- Apps und YouTube-Videos. Aber sind die Alternativen wirklich besser? 

Es ist ein beliebter Silvesterbrauch, dass man sich in der Feiergesellschaft gegenseitig nach guten Vorsätzen für das neue Jahr fragt. „Mehr Sport treiben“ ist eine klassische Antwort auf diese Frage. So motiviert, erreichen die Fitnessstudios, in den ersten Tagen des neuen Jahres, zahlreiche Neuanmeldungen. Viele dieser Mitgliedschaften werden später passiv sein.

Alternativen zu den Studios bieten die App-Anbieter. Unter dem Gros der Fitness-Apps ­stechen v. a. Gymondo und Freeletics heraus. Sie erstellen Trainingsprogramme für jeden User. Der Unterschied zwischen den beiden liegt in der Fokussierung: Gymondo eignet sich zur Steigerung der Leistungsfähigkeit, während bei Freeletics das Aussehen im Vordergrund steht. Letzteres arbeitet deswegen mit einem Trainingsplan, den eine künstliche Intelligenz erstellt. Dabei kann z. B. angegeben werden, ob und welche Trainingsgeräte vorhanden sind. 

Gymondos gesundheitlicher Aspekt ist bereits im Angebot zu erkennen. Diese befassen sich häufig mit präventiven oder schmerzlindernden Übungen, wie etwa Rückenschmerzen. Die Kurse werden von den Krankenkassen, ganz oder teilweise, übernommen.

Eine Sache haben die Apps mit den Fitness­studios noch gemeinsam: die Kosten. Nach einer Testphase erhält der User weitere Angebote, die eine Mitgliedschaft voraussetzen. Gymondo verlangt dann 9,99 Euro pro Monat. Freeletics staffelt seine Preise, sodass sie zwischen 6 und 16 Euro liegen. Die Datenschutzbestimmungen unterscheiden sich zwischen Gymondo und Freeletics teilweise erheblich.

Die Idee, Menschen zu filmen, die Fitnessübungen vollziehen, damit diese vor dem heimischen Bildschirm nachgemacht werden können, ist nicht neu. Statt „Tele-Gym“ gibt es aber heute Fitness-YouTuber. Der Begriff steht für Trainer und Fitnessbegeisterte, die ihre Videos auf der Plattform YouTube hochladen.

Im Gegensatz zu den Apps bleiben die Videos kostenlos und bieten einen hohen Individualitätsgrad. Trainingspläne werden selbst erstellt und dabei kann zwischen den Kanälen gewechselt werden. Viele YouTuber in dem Bereich haben einen eigenen Schwerpunkt. Je nachdem, wo man nachschaut, liegen z. B. das Workout oder Dehnungsübungen für den Morgen im Fokus. Beliebte deutschsprachige YouTuberinnen sind etwa Pamela Reif oder Mady Morrison.

Viele Influencer wissen, dass das Solo-Training vor einem Bildschirm keine dauerhafte Moti­vation bietet. Sie veranstalten deswegen ­Community-Events. In der Regel finden diese über einen gewissen Zeitraum statt, im dem täglich eine andere Übung gemacht wird, ganz gleich ob Yoga, Laufen oder Planking. Über die Funktionen von YouTube können sich die User austauschen, wodurch ein Gruppencharakter entsteht. 

Ganz gleich ob Apps oder Videos: Es gibt Alternativen zum Fitnessstudio. Welche die beste ist, liegt in den eigenen Vorzügen. Es sind aber gute Möglichkeiten, um den eigenen Neujahrsvorsatz zu erfüllen und auf der nächsten Silvesterparty einen anderen zu nennen.