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Der Wunsch nach dem perfekten Gebiss

Eine kurze Geschichte der „Dritten“

Es sind nicht nur Krankheiten, die dafür sorgen, dass wir Zähen verlieren. Auch der Zahn der Zeit kann sich an unserem Gebiss festbeißen. Spätestens dann kommt das Thema Zahnersatz ins Spiel. Ein leidliches, aber unvermeidbares Thema.

Zähne gehören zu den wichtigsten Werkzeugen unseres Körpers. Vom Abbeißen über das Zerkauen und Zermahlen übernehmen Zähne grobe, aber nichtsdestoweniger wichtige Aufgaben. Wie aber alle Werkzeuge, nutzen sich Zähne und Kiefer ab und es kommt zum Zahnverlust. Spätestens dann kommt Zahnersatz zum Tragen. Ein Problem, das die Menschheit schon seit der Früh-Antike kennt.

Aussehen vor Nutzen

Wer einen Beweis für die natürliche Eitelkeit des Menschen sucht, der muss nach den Anfängen des Zahnersatzes schauen. Es waren eher ästhetische als funktionale Gründe, die zu der Idee des Zahnersatzes führten. Ein volles Gebiss und eine verbesserte Aussprache waren wichtiger als die Nahrungsaufnahme.

Bereits in der Vor-Antike haben die Phönizier und Etrusker Zahnersatz gekannt, indem künstliche Zähne mit Drähten an Frontzähne und andere (noch) bestehende Zähne fixiert wurden. So wurde auch mit durch Parodontitis gelockerten Zähen umgegangen. Diese Vorrichtungen boten aber ausreichend Platz für Bakterien und andere Krankheitserreger, die dann die gesunden Zähne befielen. Als Ersatzzähne wurden Elfenbein, Holz und Knochen verwendet. Die Römer, die die Kenntnisse der Etrusker kannten, nutzten Kalbszähne oder entnahmen sie von menschlichen Leichen. Was aus pietistischen Gründen zumindest fragwürdig erscheint, ist eigentlich logisch. Da Zähne die härtesten Knochen im Körper sind, halten sie sich lange und sie verwesen entsprechend spät. Das ist auch einer der Gründe, warum Zahnärzte bei der Identifizierung von Leichen zurate gezogen werden.

Keramik, Kautschuk, Kunststoff

Über die Jahrtausende wurden viele Materialien für den Zahnersatz verwendet. Dass es dabei nicht immer um organischen Ersatz ging, zeigt der Fall von George Washington. Der erste Präsident der USA verlor schon früh Zähne, sodass er im Laufe seines Lebens verschiedene Zahnersätze trug. So trug er, während er den Amtseid ablegte, ein Gebiss aus Elfenbein, Messing und Gold. Trotzdem deutet vieles darauf hin, dass er Sklaven ihre Zähne abgekauft und sich transplantiert haben soll.

Erste Schritte, zu einem Zahnersatz nach heutigem Maßstab, kamen in der Epoche der Indus-
trialisierung auf. 1864 nutzte der Zahnarzt Thomas W. Evans das Verfahren der Vulkanisierung, um aus Kautschuk Kieferprothesen herzustellen, in denen Porzellanzähne eingebaut werden konnten. 1928 entwickelten Wissenschaftler in Deutschland, Großbritannien und Spanien unabhängig voneinander den Prothesenkunststoff Polymethylmethacrylat (PMMA). Nach vielen Experimenten ersetzte der Kunststoff nach dem Zweiten Weltkrieg, das Kautschuk als Hauptmaterial für künstliche Zähne. Kautschuk wird nur noch bei Teil- und Vollprothetik, sowie bei Unverträglichkeit von PMMA eingesetzt.

Ersetzen und Erhalten

Nicht nur die Materialien, auch die Techniken haben sich geändert. Ärzte und Chirurgen können den Patienten viele verschiedene Verfahren anbieten, wenn es um Zahn- und Kieferersatz geht. So kann etwa bei der Brücke entschieden werden, ob sie geklebt werden oder mit Verankerungen so fixiert wird, dass er fest sitzt, aber auch herausnehmbar ist. Zahnbrücken gab es bereits früher, aber heute führen sie nicht zu einer Erkrankung der gesunden Zähne, an denen die unhygienischen Drähte befestigt sind. Ganz gleich, wie die Brücke heute befestigt wird, wird darauf geachtet, dass die Gesundheit der angrenzenden Zähne, nicht gefährdet ist. Ein weiteres Beispiel für den Zahnerhalt sind die Zahnkronen, die dem Schutz des natürlichen Zahnes dienen. Was für uns selbstverständlich ist, war für unsere Vorfahren undenkbar. Kranke Zähne haben Sie entfernt, und mit oben genannten Beispielen, ersetzt.

Ein gesundes, komplettes Gebiss dient nicht nur unseren Fähigkeiten zum Essen und Sprechen, sondern ist ein wichtiger Bestandteil unseres Selbstwertgefühls. Das Belegen die vielen historischen Versuche beim Zahnersatz. Dass wir heute so viele Möglichkeiten haben, um ein Leben lang ein Gebiss zu haben, bringt uns in eine komfortable Position. Seien wir gespannt, was die Zukunft für uns bereithält.

Lukas Rummeny

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