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Aus Zeitschriftentexten Postings erstellen – so geht es

Bei Verbandsorganisationen fließt viel (ehrenamtliche) Zeit und Mühe in die Mitgliederzeitschrift. Im Jahr 2022 darf das aber nicht der einzige Kanal bleiben auf dem ein Verband präsent ist. Denn immer mehr Mitglieder und ebenso potentielle Mitglieder bewegen sich im digitalen Raum, insbesondere in den sozialen Netzwerken. Wie Sie es schaffen, Ihre Inhalte aus der Zeitschrift bestmöglich dafür zu verwerten, beschreiben wir hier.

Über die verschiedenen Kommunikationskanäle wie Pressearbeit, Zeitschrift, soziale Medien und Website können Verbände effektiv neue, potentielle Mitglieder erreichen. Es gelingt jedoch nicht, weil allen Kommumikationskanäle zum Bespiel nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen. Das bedeutet: gerade Verbände, in denen ehrenamtliche Kräfte die Arbeit leisten, sind darauf angewiesen, Ihre Ressourcen besonders effektiv zu nutzen. Das funktioniert in der Kommunikation zum Glück wirklick gut, indem beispielsweise einmal recherchierte Inhalte für die Zeitschrift auch sehr gut auf digitalen Kanälen verwertet werden können.

Im Folgenden erklären wir, wie das professionell gehen kann und auf welchen Stil bzw. Stilmittel Sie achten sollten.

Stil und Stilmittel

Angenommen, Sie haben den folgenden Text in Ihrer Zeitschrift veröffentlicht:

>> Ob Brotreste, Hühnerknochen oder übrig gebliebenen Pizzastücke: Essensreste sind rechtlich gesehen Müll und können für die Umwelt „schwer verdaulich“ sein. „Achtlos weggeworfene Lebensmittel – auch Obst und Gemüse – verschandeln die Natur und können Folgen für das jeweilige Ökosystem haben“, erklärt xy, Jurist bei der xy-Versicherung. Bananenschalen beispielsweise verrotten erst nach mehreren Jahren. Auch andere tropische oder subtropische Früchte wie Orangen, Kiwi und Ananas zersetzen sich hierzulande nur langsam. Hinzu kommt: Essensreste sind ein gefundenes Fressen für Ratten, die in Grünanlagen zu einer Plage werden können. <<

Sie möchten den Text als Posting in einem sozialen Netzwerk veröffentlichen. Welchen Stil und welche Stilmittel sollten Sie dafür beachten?

  1. Verwenden Sie dazu passende Bilder oder Videos. Texte gehen in der Masse der Informationen leicht unter. In diesem Fall kann man beispielsweise ein Foto oder Video des Juristen einsetzen. Beachten Sie dabei jedoch zwingend Punkt 2.
  2. Setzen Sie Grafiken und Bilder richtig ein. Bilder sollten einen möglichst starken Zusammenhang zur Person oder zur Sache haben. Keine Schmuckbilder. In unserem Beispiel ist also ein Bild des Juristen dem Bild einer Bananenschale vorzuziehen, weil es eine stärkere Verbindung zur Aussage hat und emotionaler ist.
  3. Sprechen Sie die Sprache Ihrer Leserinnen und Leser in den sozialen Medien. Dafür beantworten Sie sich einige Fragen und behalten Sie die Antworten immer im Hinterkopf: Handelt es sich um Akademiker oder Nichtstudierte? Sind es technische oder soziale Berufe? Sind es ältere oder jüngere Leute? Gibt es wichtige Fachbegriffe, an der sich die Community erkennt? Duzen oder Siezen Sie?
  4. Sprechen Sie gerne über ungewöhnliche oder komplizierte Dinge, aber benutzen Sie dafür eine gewöhnliche und unkomplizierte Ausdrucksweise. Orientieren sich sich an den folgenden Tipps:
    1. Fremdwörter vermeiden.
    2. Adjektive sparsam verwenden, besser Verben und Hauptwörter.
    3. Aktivität statt Passivität. Beispiel: „Wir fahren ins Stadion.“ ist besser als „Wir sind ins Stadion gefahren worden.“
    4. Nominalstil vermeiden, das heißt verzichten Sie auf abstrakte Substantive wie zum Beispiel: die Nähe oder die Häufigkeit. Besser sind Umformulierungen unter Verwendung von Wörtern wie zum Beispiel nah oder häufig.
    5. Verwenden Sie kurze Sätze.
  5. Lieber mehrere kurze Postings als ein langes veröffentlichen. Social Media ist kein Medium, das Inhalte mit großem Tiefgang benötigt. Dafür dafür sind andere Kommunikationskanäle besser geeignet. Es geht hier eher darum, kurz und häufig zu veröffentlichen. Hier ein Beispiel für die kurze, grafische Darstellung eines Inhalts. Man kann dabei zu einem möglichen Blog- oder Magazinartikel verlinken, wenn man in die Tiefe gehen will.
  1. Verwenden Sie Call to Actions wie „Macht mit!“ oder „Rufen Sie an!“
  2. Benutzen Sie aktivierende Einleitungssätze. Beispiele sind dafür: Das solltest du nicht verpassen…Wir sind xy….So machts du xy…
  3. Spielen  Sie mit Emotionen. Verwenden Sie Formulierungen wie „ergreifend“, „lustig“ oder Emoticons, also emotionale kleine Bilder. Hier im Beispiel wird mit Call to Actions, aktivierenden Sätzen, Emoticons und Personalisierung gearbeitet.
  1. Menschen folgen Menschen – Persönliches ist wichtig. Ein gutes Beispiel ist dafür der Funk-Kanal „Mädelsabende“. Hier werden sehr ernste Themen jeweils von einem Team-Mitglied aufbereitet und präsentiert, die dann auch immer in allen Fotos und Videos zu sehen ist. So wird eine Bindung zur Referentin oder dem Referenten aufgebaut.

Zurück zu unserem Müll-Beispiel. Eine einfache Variante könnte etwa eine Text-Liste mit Emoticons und/oder einem Foto sein:

>>Wusstet ihr das schon? 💡 Essenreste verschmutzen die Umwelt. So machst du es besser:

🍌 Bananen- oder Orangenschalen immer im Mülleimer entsorgen – sie zersetzen sich nur sehr langsam.

🧑🏽‍🌾 Gartenabfälle nicht in die Natur werfen, sondern auf dafür ausgewiesene Bereiche.

🥙 Keine anderen Essensreste hinterlassen – sie locken Ungeziefer an.

Für mehr Informationen, lies unseren Blog zum Thema unter xy<<

In einer aufwendigeren Variante könnte der Jurist dasselbe auch in einem kurzen Video erklären. Ein weiteres Posting könnte nur das Zitat in den Mittelpunkt stellen und es gemeinsam mit einem Porträt des Juristen veröffentlichen:

>>„Achtlos weggeworfene Lebensmittel – auch Obst und Gemüse – verschandeln die Natur und können Folgen für das jeweilige Ökosystem haben“, erklärt xy, Jurist bei der xy-Versicherung.<<

Welcher Stil und welche Stilmittel bei Ihrer Leserschaft am Besten ankommt, muss am Ende jede Organisation für sich ausprobieren. Denn das ist einzigartig an den Sozialen Netzwerken: Sie bieten die Chance, ihre (möglichen) Mitglieder oder Sympathisanten genauer kennenzulernen und Wissen über sie aufzubauen. Es geht nicht mehr nur um einen Monolog, in dem Verbände ihre Botschaften rausgeben. Vielmehr findet ein Austausch in Form eines Dialogs statt.

Und auch die Rückmeldemöglichkeiten sind in den Social Media Kanälen einzigartig. Nutzen Sie diesen klaren Vorteil für Ihre Verbandsarbeit, denn die Rückmeldungen und Meinungen können strategisch genutzt werden. Eine noch stärkere Einbindung gelingt etwa durch Umfragen. Mitglieder oder Sympathisanten in kleine Entscheidungen mit einzubinden, bietet nicht nur die Chance des Kennenlernens, sondern ermöglicht zudem, dass sich die Identifikation mit dem Verband steigert und Vertrauen aufgebaut wird. Ihre Mitglieder oder potentielle Mitglieder fühlen sich wahrgenommen und sehr gut durch Ihren Verband vertreten. Lassen Sie sich diese Chancen für Ihr Wachstum nicht entgehen.

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